Bruno Jakob

31.8.  —
6.11.2016

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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly
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Bruno Jakob, 2016, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2016, Foto: Gina Folly

Bruno Jakob ist einem breiten Publikum vor allem durch seine Teilnahme an der Biennale in Venedig 2011 sowie durch zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland bekannt. Seine Handschrift entwickelte Jakob durch seinen spezifischen Umgang mit Malerei und Zeichnung, bei denen er Energien, innere und durch Fotografie oder Zeichnung geschaffene Bilder — meist mit Pinsel und Wasser — in einem performativen Akt auf unterschiedliche Bildträger bringt. Der 1954 in Jegenstorf geborene Künstler, der seit 1983 vornehmlich in New York lebt, realisiert nun im Kunsthaus eine retrospektiv angelegte Einzelausstellung, die erstmals einen umfangreichen Einblick in sein faszinierendes Werk zulässt.

Uns führt der Wunsch zusammen, eine Ausstellung im Kunsthaus Baselland zu realisieren, die einen Überblick über sein Œuvre in Auszügen zeigt, trotz der Prämisse, auf vieles nicht mehr zugreifen zu können. Beim Öffnen der unzähligen Kisten, dem Auspacken von Leinwänden, Bilderrollen, gestapelten Zeichnungskonvoluten, Fotografien, Magazinen, Skulpturen und Objekten und ebenso den vielen Gesprächen in New York, Basel oder andernorts wird deutlich, wie vielfältig Bruno Jakobs nunmehr rund 40 Jahre anhaltendes Schaffen ist. In Kisten lagern Hunderte von Blätter umfassende Serien an Körper- und Indianerzeichnungen; mal zeichnerisch mit Farbstift, mal malerisch mit dem Pinsel ausgeführt. Eine Serie, die Jakob in den 1980er-Jahren begann. Oder die Serie mit dem wunderbaren Titel Meine sichtbaren Gedanken während der heissen Zeit, die im Juli 1983 in Basel entstand. Ebenso hier: Hunderte von Grafitzeichnungen auf DIN-A4-Blöcken, umsichtig zu je einem Tag in Schubern zusammengefasst. Diese Schuber, für die Bruno Jakob dezidiert unterschiedliche Farbigkeiten wählte, sind für den Künstler mehr als nur Hülle und Schutz. Sie lagern, erinnern, nehmen auf und stehen gleichsam objekthaft im Raum.

Auch im Gegenüber mit den grossen, monochrom in Acrylfarbe grundierten Gemälden aus dem Jahre 1986, mit Titeln wie Geometrische Bilder oder Untitled, kann man die Spuren des Auftragens der geometrischen Figuren auf der monochromen blauen oder roten Oberfläche nur erahnen. Im Sommer jenen Jahres hatte sich der Künstler in Reinach eigens für diese Serie ein grosses Studio gemietet, um dort mehrere Gemälde auszuführen. Auf der Rückseite der einzelnen Arbeiten sind kleine Skizzen angeheftet, die grob aufzeigen, was auf der Vorderseite als Motiv von ihm gemalt wurde. Eine Fotoserie aus jenen Tagen in Reinach zeigt die Bilder im noch feuchten Zustand — und dabei die gemalten Motive. Beides also ein Beweis dafür, dass tatsächlich etwas auf den Leinwänden gemalt wurde? «Eher eine Gedankenstütze», fügt Bruno Jakob an. Was sich in diesen Zeichnungen, Fotografien auch im Hinblick auf die Körperzeichnungen deutlich zeigt und in seinen Invisible Paintingssonst nur schwer nachvollziehbar ist: Bruno Jakob malt, zeichnet und arbeitet sowohl abstrakt als auch figürlich. Und mehr noch: Er hat es im Laufe seiner künstlerischen Karriere geschafft, das scheinbar Unvereinbare zu verbinden.

Dieser Gedanke, alles im Fluss zu behalten und sich nicht auf eine Richtung festlegen zu müssen, spiegeln auch seine Rollbilder oder auch Faltbilder wie Grün wider, die in den späten 1970er-Jahren entstanden sind. Viele Meter umfassende Leinwandtücher, die Bruno Jakob teils in kräftigen bunten Farben, teils in verschiedenen Grün- oder Blautönen auf beiden Seiten mal gestisch, mal monochrom bemalte. In letzter Zeit zeichnet Jakob — in der linken Hand den Pinsel, in der rechten eine kleine Digitalkamera haltend — seine Performances im Moment der Ausführung selbst auf. Erwischt man einen dieser seltenen Gelegenheiten, für eine kurze Weile einen Blick durch diese Kamera zu erhaschen und dem Künstler über die Schulter zu blicken, zeigt sich eines deutlich: Jede Geste, Linie, jeder Schwung oder Kreis bekommt seine Sinnfälligkeit — zeichnet Objekte im Raum, skizziert oder malt auf ausgebreiteten Oberflächen oder dem Computerscreen die ‹Images› des Künstlers.

Text von Ines Goldbach
Auszug aus der Publikation Bruno Jakob

Ausstellung und Katalog wurden grosszügig unterstützt durch die Sophie und Karl Binding-Stiftung, das Aargauer Kuratorium sowie weitere Förderer, die nicht genannt werden möchten.

Die Einzelausstellunung von Bruno Jakob wurde parallel zur Einzelausstellung von Edit Oderbolz im Kunsthaus Baselland gezeigt.

Kurator*in: Ines Goldbach