John Nixon

EPW: Orange

3.2. —
1.4.2001

John Nixon EPW: Orange beschliesst eine Reihe von Projekten im Kunsthaus Baselland, die während der vergangenen drei Jahre in regelmässigem Abstand bildende Kunst im Sinne eines Metasystems thematisierten.

Bildende Kunst war in diesen Projekten als ein Apparat definiert, der im ersten Schritt immanent Fragen nach Qualität und Aktualität bildnerischer Argumentation und Information stellt. Ich erinnere an die Ausstellungen der Arbeiten von Daniel Göttin, Christian Wulffen, Russell Maltz und Hermann Maier Neustadt, die, in aller Regel gepaart mit kontrovers und oft betont narrativ argumentierenden Positionen, im Kunsthaus zur Diskussion gestellt wurden. Zwischen den Polen gab es immer wieder Künstlerinnen und Künstler, die Brücken zu schlagen in der Lage waren: Mit ihren systematischen Ansätzen zum Beispiel Jochen Lempert oder Inge Krause, mit seiner betont poetischen Dimension, die sich des Sprachmaterials des Minimal zitathaft bedient, Stefan Wissel.
Wie Ben Hübsch, dessen zwei in den Räumen der Shedhalle des Kunsthauses entstandene Wandbilder, die das Projekt EPW: Orange begleiten, arbeitet auch John Nixon in situ. Die Vielzahl seiner Exponate entsteht vor Ort. In der Ausstellung ergänzen sie Werke, die in New York, Amsterdam, Köln oder Singen aus Anlass dortiger Ausstellungen realisiert wurden. Der erweiterte Kontext gibt ihnen neue Bedeutung. Als Konvolut reisen die Arbeiten nach Ablauf der Ausstellung im Kunsthaus Baselland nach Reutlingen, wo zumindest ein Grossteil von ihnen ab Juli diesen Jahres in einer umfangreich angelegten Ausstellung in der Stiftung für konkrete Kunst zu sehen sein wird. Das Projekt EPW: Orange, 1995 in New York ursprünglich als Fünfjahreskonzept angelegt, findet also eine Fortsetzung.
Mit der Nummer 11 ist eine Zäsur verbunden. Zum letzten Mal erscheint das Magazin unter meiner Leitung, gestaltet von Marcel Früh. Daher möchte ich an dieser Stelle dem Vorstand und den Mitgliedern des Kunstvereins danken, die mir Vertrauen geschenkt und Gelegenheit gegeben haben, mit schwierigen aber vielmehr spannenden und sehr schönen Räumen arbeiten zu können. Ich hoffe, in den vergangenen gut drei Jahren für das Ansehen des Kunsthauses Positives geleistet zu haben. Ganz besonders aber bedanke ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kunsthauses bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich niemanden namentlich hervorheben möchte. Denn jeder Einzelne machte durch seine Funktion, durch Persönlichkeit und Motivation unsere Projekte im Kunsthaus erst möglich, und dies in einem äusserst kollegialen Team. Dem Kunsthaus Baselland wünsche ich eine spannende und erfolgreiche Zukunft.

Text von Andreas Baur

Publiziert in der Nummer 11 / 2000

KuratorIn: Andreas Baur

Some Answers in advance of some potential questions concerning my work

(written on the train between Basel and Karlsruhe, 29 January 2001)

The term EPW: 0 stands for Experimental Painting Workshop: Orange. EPW was originally used as an umbrella title for a large exhibition in Melbourne in 1990, though works of this type have been produced since 1977.

l began to use the colour orange, initially as a 5 year project, in New York in January 1995. This project has now become the raison d’étre for my current work.

Before this time l had used up to 15 bright colours as my colour palette, whilst the individual paintings were usually in one or two colours.

The colour orange was chosen because it is bright, uplifting, positive and declarative. I wanted to choose a single colour that had not been used (to my knowledge) by another artist to develop a total oeuvre (e.g. Yves Klein International Klein Blue / Robert Ryman White).

The job of the artist as I see it, is to develop meta-art, here meta-painting, to increase the lexicon of possibilities for painting in general.

Such a position gives me a reason to work + develop in an intuitive and adhoc manner various dialectical positions (Le. large scale painting/mini-painting; totally orange paintings/orange and one colour paintings).

As | live in Sydney and travel internationally, works are often made in-situ using local materials (for supports wood metal canvas etc.) in the museum or gallery in the days before the opening.

Sometimes works produced in different cities over a period of years are brought together for the exhibition. This is true of the current exhibition in Basel/Muttenz.

Each exhibition is specific to the size and architecture of the museum or gallery space.

The exhibition as such provides a focal point for discussion about art and the possibilities for painting today.

Text von John Nixon
Publiziert in der Nummer 11 / 2000