Katharina Anna Wieser

Passieren

23.1. —
12.4.2015

Wieser Katharina Anna E 2015 1
Katharina Anna Wieser, Passieren, 2015, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2015, Foto: Serge Hasenböhler
Wieser Katharina Anna E 2015 2
Katharina Anna Wieser, Passieren, 2015, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2015, Foto: Serge Hasenböhler
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Katharina Anna Wieser, Passieren, 2015, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2015, Foto: Serge Hasenböhler
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Katharina Anna Wieser, Passieren, 2015, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2015, Foto: Serge Hasenböhler
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Katharina Anna Wieser, Passieren, 2015, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2015, Foto: Serge Hasenböhler

Katharina Anna Wieser ist ein Wagnis eingegangen – ihre Arbeit verbindet sich über drei Räume zu einem grossen Werk und verändert die gesamte Raumarchitektur sowie unsere Wahrnehmung darauf grundlegend.

Die ihr zur Verfügung gestellten oberen drei Galerieräume bilden einen langen Korridor. Jeder Raum ist ein Durchgangsraum — ein Raum, in dem man sich weder ungestört aufhalten noch ihn unauffällig passieren kann. Wieser geht den Eigenschaften der Raumsituation präzise nach und entwickelt ein Werk, das dem Besucher eine neue Sichtweise auf die bekannten Räumlichkeiten ermöglicht.

Gleich einer Rampe, die langsam ansteigt und hinter dem Grat steiler abfällt, beschreibt das mit langen Holzplatten und einer rippenartigen Unterkonstruktion errichtete Werk eine Art grosses Dreieck, das die Architektur der Räume einerseits zu negieren und andererseits zu umschmeicheln scheint. Die Stellen, an denen das architektonische und zugleich objekthafte Werk das Gebäude berührt, sind für die Künstlerin die spannendsten.

So eindeutig und präzise, ja fast locker und souverän dieses gewaltige Werk ist, so aufwendig und komplex ist die Planung, die demselben vorausgeht. Katharina Anna Wieser ist mit ihrer Arbeit im besten Sinne der Räume habhaft geworden, hat sie vermessen, die Eigenarten von Boden-, Wand- und Deckenstruktur erspürt und ein architektonisches Gebilde errichtet, das uns, die wir das Werk betreten, in erster Linie den Raum näherbringt – und uns in ihm. Diese Raumerfahrung fügt Wieser dem Besucher auf eine unaufdringliche und zugleich unausweichliche Art zu: Will man das Werk sehen, muss man es nicht nur betreten, sondern beschreiten und begehen. Wir müssen auf die Konstruktion vertrauen; statt einen Ausstellungsraum wie gewohnt einfach zu durchqueren, sind wir angehalten, jeden Schritt bewusst und konzentriert zu setzen — die Steigung verlangt es.
Text von Ines Goldbach

Ausstellung und Katalog wurden grosszügig unterstützt durch die Partner des Kunsthaus: kulturelles.ch, Gemeinde Muttenz, werner sutter AG sowie den Roldenfund, Ernst und Olga-Hablützel-Stiftung, Kanton Basel-Stadt Abteilung Kultur und der Stiftung Edith Maryon.

During Katharina Anna Wieser's exhibition the two solo exhibitions by Oliver Minder and Jan Hostettler were also on display.

Kurator*in: Ines Goldbach