Stefan Wissel

30.9.  —
19.11.2000

unsexy

unsexy — ein Ausstellungstitel, der weniger sachdienlicher Hinweis ist, als vielmehr Atmosphäre transportiert. Sein sprachlicher Klang stimmt uns ein auf Temperatur und Zusammenspiel der Exponate, der Objekte, Bilder und Installationen.

Die Objekte und Installationen von Stefan Wissel sind gleichermassen konkret wie abstrakt. Gebrauchsgüter wie Regalsysteme, Holzverkleidungen, Lampen, Utensilien, die wir aus Heimwerkermärkten kennen, ein weisses T-Shirt oder Kleiderbügel präsentiert der Künstler im Sinne eines allgemeinen Vokabulars, mit dem er erzählerisch, poetische atmosphärische Assoziationsräume einrichtet. Beiläufig, ja selbstverständlich verbunden ist Nicht-Zusammengehöriges, scheinbar widersprüchliche Elemente wie Autonomie und Nützlichkeit erscheinen in Verdichtung. Den Arbeiten eignet eine Dimension, die sie in die Nähe von Traumbildern rückt und gleichwohl wirklich erscheinen lässt. Jedenfalls sind sie in der Balance gehalten von Kontingenz und Auflösung. Mit einer gehörigen Portion skultpuralen Witzes hat Stefan Wissel auf grosszügige Weise subtil austarierte, auch ironische Konstellationen eingerichtet, denen die mäandernden Bilder, welche die Ausstellung ergänzen, kontrastieren.

Die Vielzahl der Objekte und Installationen sind eigens für unsexy entwickelt und erstmals zu sehen.

Kurator*in: Andreas Baur