Regionale

2.12.2000 —
7.1.2001

Die Regionale 2000 ist ein Experiment. Erstmals kommt es zum Schulterschluss zwischen acht kunstvermittelnden Institutionen der Region Basel, neben dem Kunsthaus Baselland stehen die Kunsthalle Basel, der Ausstellungsraum Klingental, der Projektraum M54, die Gundeldinger Kunsthalle, die Galerie Werkstatt in Reinach, die Cargo Bar und der Kaskadenkondensator. Die Regionale 2000 löst im Kunsthaus Baselland die bisher Sélection genannte Jahresausstellung ab.

Dem Umstand vergleichbar, dass sich analog den gesellschaftlichen Veränderungen in der bildenden Kunst die Regeln immer neu generieren und Grenzen sich verlagern, wurden die Rahmenbedingungen des Jahresausstellung in der Region Basel überdacht. Dem Projekt wurde ein neues Gesicht gegeben. Die Zulassungsparameter wurden neu definiert. Ausdrücklich eingeladen, sich um eine Teilnahmezu bewerben, waren Künstlerinnen und Künstler aus angrenzenden Kantonen und dem Ausland, aus dem Elsass und Südbaden. Ebenso waren die internationalen Gäste, die dank des IAAB-Austauschprogramms der Christoph Merian Stiftungen zur Zeit in Basel und Umgebung arbeiten, zum Mitmachen aufgefordert. Kooperationen unter Kunstschaffenden sollten gefördert, und damit auch hier also gemeinsame Aktivitäten generiert werden. Und dass alle Institute ihr Projekt aus ein und demselben Pool von Künstlerdossiers zu entwickeln hatten und darüber hinaus strittige Fälle im offenen Gespräch verhandelt wurden, gab dem Auswahlverfahren Transparenz und Dynamik.

Dafür, dass nicht alles sich in Eintönigkeit aufhebt, ist gesorgt insofern einerseits die Doppelung von Künstlerteilnahmen weg gefallen sind und andererseits die Institute eigene Auswahlverfahren und Konzentrationen erprobten. Es war ausdrückliches Ziel, die spezifischen Charakteristika und Identitäten der Ausstellungsorte in das Gemeinschaftsprojekt einzubringen. Hier ein renommiertes Ausstellungshaus, dort intensives privates Engagement, hier eine Jury, dort ein kleines Kuratorenteam, hier thematische Vorgaben oder Klammern, dort der Wunsch nach repräsentativer Breite, hier die klassische Vermittlungsform der Ausstellung, dort die Organisation von Aktionen und Performances. Entstanden ist ein facettenreicher Kunst-Parcours durch die Stadt und ihre Agglomeration. Er bietet Interessierten Einblick in die Produktion regionaler Künstlerinnen und Künstler, vermittelt zugleich hohe Qualität hälst sich auch Skurrilem gegenüber offen. Neben bekannten und arrivierten Positionen sind Arbeiten junge oder bisher nie gezeigter Künstlerinnen und Künstler zu entdecken, aber auch Ausstellungsräume und Vermittlungsorte, deren Existenz entweder noch recht jung ist oder sich beim breiten Publikum noch nicht nachhaltig eingeprägt hat.

Diese erste Regionale darf für sich in Anspruch nehmen, über Kantonsgrenzen hin, produktives Gefäss für grösste Differenz zu sein. Sei reagiert auf Kritik der vergangenen Jahre und will offen bleiben auch für künftige Diskussionen.

Für das Kunsthaus Baselland hat die Jury, namentlich der Kunstvermittler Alex Jablonski, Eschen, der Bildhauer Ruedi Tschudin, Sissach und die Kunsthistorikerin Annina Zimmermann, Basel, Arbeiten ausgesucht von 55 Künstlerinnen und Künstlern.