Regionale 4
30.11.2003
—
4.1.2004
- Olga Allenstein
- Baumann/Gut/Olloz
- Andreas Frick
- Franziska Furter
- Gabriella Gerosa
- Serge Hasenböhler
- Dagmar Heppner
- Nicole Heri
- Holliger/Bretz
- Tae-Gon Kim
- Viktor Kolibàl
- Catrin Lüthi K.
- Franziska Matter
- Edit Oderbolz
- Christoph Oertli
- Marcel Scheible
- Nadja Solari
- Eva Staehle
- Verena Thürkauf
- Mathis Vass
- Simone Carmen Wälti
- Christian Wittwer
- Christa Ziegler
What began many years ago as a Christmas show, has since become one of the largest cross-border projects in the region Basel, South Baden and Alsace. There are now more than a dozen institutions in the trinational area that provide an exhibition opportunity for regional artists of all ages.
From the many applications to choose from, each institution selects its range of artistic works, and develops its own exhibition concept for the respective Regionale exhibition. The Regionale is thus not simply a reflection of the creative potential of the region and its cultural diversity, but also a platform for the trans-border exchange between artists, cultural institutions and audiences interested in the arts.
In ihrer Installation Wohnraum 03 (Berliner Zimmer) deckt Olga Allenstein (*1962) sämtliche menschlichen Wohngrundbedürfnisse ab. Die umgebauten, aus dem Sperrmüll stammenden, multifunktionalen Möbel sind komprimiert auf die Wohn-Fläche von vier Euro-Paletten.
Die Gruppe Beatrice Baumann (*1974), Hannes Gut (*1975) und Florian Olloz (*1972) versucht in ihrer Videoinstallation 1000 Kilometer Kunst, die Kraftorte für Kunstproduktion in der Schweiz aufzuspüren. Anhand der von einer Pendlerin definierten fünf Orte hinterfragt das Projekt die klischeehafte Vorstellung vom «Künstler als Genie».
Andreas Frick (*1964) legt eine offene Serie von Zeichnungen auf gelbem Notizblockpapier vor. Die Grundlage bilden Fotos, entstanden auf einer Reise durch Kuba. Sie wurden teilweise auf Hellraumfolien ausgedruckt und parziell direkt in die Zeichnungen integriert.
Die Wandarbeit big hug / tako von Franziska Furter (*1972) ist die Vergrösserung eines bereits existierenden Aquarells aus der Serie big hug, welches von der Künstlerin direkt auf die Wand gemalt ist. Das Motiv entspringt dem Einfluss japanischer Mangas und scheint wie ein Fragment aus einem grösseren, nicht definierten Gesamten auf der Wand zu schweben.
Gabriella Gerosa (*1962) ist in den letzten Jahren v. a. mit ihren video speaking pictures bekannt geworden. Mittels Time-Lapse-Techniken führt sie die gestalterischen und zersetzenden Kräfte der Zeit vor Augen, die gleichsam hypnotisch und/oder utopisch spürbar werden. In der Regionale präsentiert sie Teile aus ihrem neuesten Videozyklus Das Fest.
Der in Strassburg lebende koreanische Künstler Tae-Gon Kim (*1971) zeigt das Objekt respirer mieux près du ciel, ein 7 Meter langes Kupferrohr, ergänzt durch ein Foto, welches jene abseits der Öffentlichkeit entstandene Performance wiedergibt.
Die Ink-Jet Prints von Serge Hasenböhler (*1964) sind präzis komponierte Stilleben aus organischen und anorganischen Materialien, die an unbekannte Organismen oder botanische Formen erinnern.
Die gebürtige Hamburgerin Dagmar Heppner (*1977) überlagert in ihrer Fotoarbeit Stage, 2003, zwei Dias. Daraus erzielt sie eine inszenierte Bühnenhaftigkeit und ungewöhnliche Raumtiefe, ähnlich dem 3D-Effekt.
Nicole Heri (*1969) stapelt zwei Monitore übereinander, welche die sich pausenlos in Bewegung befindliche Augen- bzw. Mundpartie im menschlichen Gesicht zeigen. Die Irritation besteht in der inkohärenten Mimik der beiden Gesichtsfelder, welche es dem Betrachter verunmöglicht, die beiden Teile zu einem realen, ihm geläufigen Gesichtsausdruck zusammenzufügen.
Matthias Holliger (*1974) und Bernhard Bretz (*1980), ein junges Künstler-Team aus Basel und Karlsruhe, reagieren in ihrer Arbeit spontan auf die im KHBL vorgefundene Raumsituation und kreieren ihr auf den Ort abgestimmtes Beziehungsgeflecht aus vorgefundenen Materialien.
Die zweiteilige Fotoarbeit Viktor Kolibàls (*1967) setzt auf den Gegensatz zwischen urbaner Architektur- und weiträumiger Agrarlandschaft, beide menschenleer. Die wie mit Scheinwerfern abgetastete Stadtarchitektur auf dem einen — und der unter dräuenden Wolken überhell hervorblitzende Resthimmel auf dem andern Foto verschärfen den Eindruck von Bedrohung.
Catrin Lüthi K (*1953) reagiert am unmittelbarsten auf die Architektur des Kunsthaus Baselland, indem sie den gesamten Treppenraum ins Untergeschoss als zum Bau ausgestecktes Gebäude fingiert. Hinzu fügt sie im Massstab 1:20 das Betonmodell des gedachten Gehäuses, welches gleichzeitig das Negativ und das Positiv abbildet.
Unter dem Titel Entgleiten zeigt Franziska Matter (*1967) vier Schwarzweiss-Fotos, auf denen vage Innenräume zu erkennen sind. Der Betrachter bewegt sich tastend auf unsicherem Boden, der scheinbar unter den Füssen weggleitet.
Edit Oderbolz (*1966) lässt ein unregelmässig geformtes Netz aus zu Kristallen zusammengesetzten Spiegelteilen über die Wand wuchern. Der Betrachter wird von seinem Spiegelbild aufgenommen und wird so Teil des Netzgeflechtes.
In seiner Videoarbeit Plan fixe hinterfragt Christoph Oertli (*1962) die scheinbar selbstverständlich funktionierende Alltagsrealität und bringt die Dinge buchstäblich aus dem Gleichgewicht. Die Personen geraten physisch und psychisch in unkontrollierbare Turbulenzen.
Marcel Scheible (*1974) untersucht in seiner Zeichnungsserie Nischen und Zwischenräume die Möglichkeiten von Raumdarstellung in der Fläche. Neben den traditionellen Zeicheninstrumenten Farb-, Blei- oder Graphitstift verwendet er zusätzlich Fotografien als Collage-Elemente, Klebefolien sowie Spray- und Lackfarben.
In der Videoarbeit von Nadja Solari (*1972) überlagern sich unterschiedliche Bildsequenzen. Die fliessend ineinander übergehenden Bilder schaffen für den Betrachter ungewohnte, entgrenzte Raumwahrnehmungen.
Subtile Malerei präsentiert die in Basel (HGK) und Helsinki (Staatliche Kunstakademie) ausgebildete Künstlerin Eva Staehle (*1972).
Die mit Repoussoir betitelte Leuchtkasten-Arbeit von Verena Thürkauf (*1955) («Repoussoir»: Bestandteil eines Bildes, der im Vordergrund aufragt und einen Eindruck von räumlicher Tiefe bewirkt) zeigt eine Mauerformation mit einer eingeschriebenen fensterartigen Fläche, die gleichsam eine räumliche Verbindung vom Betrachter ins Bildgeschehen hinein schafft.
Eine Reihe von 2003 entstandenen Zeichnungen — Bleistift, Farbstift, C-Print — präsentiert Matthis Vass (*1971), der seine Formensprache kontinuierlich erweitert u.a. durch Hinzufügen des Mediums «Computer-Druck».
Die Schwarzweiss-Fotos von Simone Carmen Wälti (*1971) setzen einen eigenständigen Akzent zur Fotografie aufgrund der verwendeten Infrarot-Aufnahmetechnik.
Die mit kleinen Pinselstrichen entstandene imaginäre Landschaft von Christian Wittwer (*1954) löst natürliche Formen auf, wobei neue Inhalte und abstrakte Elemente in das Bild einfliessen.
Christa Ziegler (*1965) macht den BesucherInnen der Jahresausstellung im Kunsthaus Baselland ein Geschenk: Fotos anonymer Strassenszenen von Grossstädten wie Moskau, Paris oder London liegen als Plakate in grossen Stapeln zum Mitnehmen bereit.