Markus Huemer

.arcadia

13.10. —
17.11.2002

Wenn Markus Huemer ( *1968 in Linz/A, lebt und arbeitet in Berlin/D) seine neuesten Werke unter den Generaltitel .arcadia stellt, so rekurriert er auf die illusorische Kraft des kunstgeschichtlichen Topos Arkadien und fordert andererseits die Umbenennung der gebräuchlichen Suffixe wie ‹.com› ‹.net› oder der gängigen Länderbezeichnungen wie ‹.de› oder ‹.ch› oder ‹.at› in .arcadia.

Der Ausstellungstitel verweist in ironischer Absicht auf diese artifizielle und idyllische Scheinwelt; .arcadia markiert gleichsam humorvoll eine rein fiktive Lokalisation im virtuellen Netzraum, der um nicht weniger artifiziell und idyllisch ist, als das Arkadien der historischen Malereien. Der österreichische Künstler überprüft in seinen Arbeiten die Kunsttauglichkeit der ‹Neuen Medien› mit den Erfahrungen der alten Medien und ihrer wichtigsten Disziplin, der Malerei. Für Markus Huemer, der eine Ausbildung in Kunstgeschichte besitzt und mit traditioneller Malerei seinen Werdegang begann, sind sowohl gemalte — wie auch Netzwelten Orte einer imaginierten Welt — einer Welt, die «so artifiziell ist, dass es in ihr nicht einmal den Tod wirklich gibt» (Huemer).

Neben sechs neuen für das Kunsthaus Baselland produzierten Installationen präsentiert die Ausstellung Werke der letzten beiden Jahre, sowie einige ausgewählte, ältere Referenzarbeiten. Die bisher grösste, institutionelle Einzelausstellung von Markus Huemer wird zudem an das internationale Medienfestival VIPER in Basel angebunden. Eine Gemeinschaftsinstallation bildet die Schnittstelle zwischen dem Festival und dem Kunsthaus Baselland.

Kurator*in: Sabine Schaschl