David Keating

24.1.  —
23.3.2014

Endless Nameless


4 Solos for Kunsthaus Baselland

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David Keating, Endless Nameless, 2014, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2014, Foto: Gina Folly
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David Keating, Endless Nameless, 2014, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2014, Foto: Gina Folly
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David Keating, Endless Nameless, 2014, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2014, Foto: Gina Folly
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David Keating, Endless Nameless, 2014, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2014, Foto: Gina Folly
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David Keating, Endless Nameless, 2014, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2014, Foto: Gina Folly
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David Keating, Endless Nameless, 2014, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2014, Foto: Gina Folly

David Keating ist immer wieder fasziniert von der Idee, skulpturale Objekte als dreidimensionale Linien und als raumgreifende Zeichnungen zu verstehen. Für den Aussenraum des Kunsthauses Baselland realisierte Keating eine grosse Skulptur, die sich mit einer weiteren Skulptur — einer Art Doppelung der ersten — in dem sich angliedernden Annex, und damit in einem Innenraum, ergänzt.

David Keating hat aus den Raumverhältnissen im Kunsthaus Baselland zwei Werke entwickelt, die einerseits im Aussenraum, andererseits im Innenraum zu erleben sind. In einer Art präzisen Doppelung beschreiben die beiden grossformatigen, in ihrer Struktur und Materialität identischen Skulpturen aus Stahl und Messing eine Linie durch die Architektur des Hauses und Gestaltung des Vorplatzes.

Die Stahlskulptur im Aussenraum steht fest auf drei Standpunkten und entwickelt sich — rahmengleich — in die Höhe und Breite. Fasziniert vom Zusammenspiel unterschiedlicher Materialien setzt Keating diesem schwarz lackierten Stahlrechteck zwei gleich lange Messingröhren entgegen, die optisch leichtfüssig an die Skulptur gelehnt sind oder auf ihr aufliegen.

Die Skulptur im Innenraum, die die exakt gleichen Proportionen und Materialien der Aussenskulptur besitzt, ermöglicht aufgrund der unmittelbaren Umgebung, in welche sie eingepasst wird, grundlegend verschiedene Erfahrungen. Fast macht sie den Anschein, als lehne sie sich gegen die Architektur — Wände und Decke — auf. Trotz ihres Gewichts scheint sie mit einem gewissen Abstand über dem Boden zu schweben und relativiert dadurch für den Besucher die soeben mit der Aussenskulptur gemachte Erfahrung von Schwere. Allein die an der Skulptur lehnende Messingröhre scheint dem Werk im Inneren des Kunsthauses Bodenhaftung zu verleihen.

Durch ihre minimalistische Ausführung — gleich einer dreidimensionalen Zeichnung im Raum — bieten beide Skulpturen dem Besucher die Möglichkeit, einerseits den Blick auf das Stahlrechteck zu fokussieren, andererseits — rahmengleich — durch die Skulptur die Aufmerksamkeit verstärkt und sensibilisiert auf die urbane beziehungsweise architektonische Umgebung zu lenken.

In einer Reihe vorausgehender Werke thematisiert Keating die für ihn zentrale Fragestellung, wie viel beziehungsweise wie wenig Fläche und Materialität eine Skulptur benötigt, um Präsenz zu besitzen und sich im Innen-, aber auch im Aussenraum behaupten zu können. Auch geht es ihm darum zu zeigen, wie eine Skulptur den eigentlichen architektonischen Raum in seinem Charakter noch stärken und seine Eigenarten präziser erlebbar machen kann. Es ist bei Keating stets ein Formulieren und Öffnen des Raumes für denjenigen, der sich darin aufhält, nicht ein Besetzen desselben.
Text von Ines Goldbach

Die Ausstellung wurde grosszügig unterstützt durch die Stiftung Roldenfund und national suisse.

Parallel zur Einzelausstellung von David Keating sind im Rahmen der 4 Solos die Einzelausstellungen von Boris Rebetez, Karin Hueber und Felix Schramm zu sehen


Kurator*in: Ines Goldbach