Regionale 5

27.11.2004  —
2.1.2005

Die Jury des Kunsthaus Baselland (KHBL), bestehend aus Peter Bläuer (Leiter LISTE Young Art Fair und Kulturpreisträger 2004 des Kantons Basel-Stadt), Evelyne Canus (Galeristin, Basel) und Sabine Schaschl-Cooper (Direktorin und Kuratorin Kunsthaus Baselland) hat aus aus knapp 600 eingereichten Dossiers 22 Positionen für die REGIONALE 5 ausgewählt.

Aufgrund der eingegangenen Dossiers bildeten sich die Themenbereiche Landschaft/Natur, Abstrakt/Real, Tendenzen der Neo-Romantik und Konzept-Kunst heraus. Es sind zahlreiche künstlerischen Disziplinen, von Malerei und Zeichnung, Fotografie und Video, Installation und Skulptur vertreten: Nava Astrachan, Ruth Berger, Katharina Berthold, Petra Böttcher, Maya Bringolf, Barbara Brüslisauer, Raph Bürgin, Robert Cahen, Walter Derungs, Markus Gadient, Mireille Gros, Thomas Grüter/Barbara Meier, Delphine Guitard, Edith Hänggi, Matthew Hunt, Marie-Louise Leus, Kate McMillan, Jeannette Mehr, Jens Reichert, Peter Wenger, Olivia Wiederkehr und Andrzej Wolski wurden von der Jury des Kunsthaus Baselland ausgewählt.

Unter dem Begriff Surprise lädt das Kunsthaus Baselland in unregelmässigen Zeit-Abständen Künstler-Mitglieder zu einer spezifischen Ortsintervention ein. In diesem Jahr fiel die Wahl auf die in Zürich lebende Künstlerin Ursula Palla.

KuratorIn: Sabine Schaschl, Peter Bläuer, Leiter LISTE, Evelyne Canus, Galeristin

Astrachan Nava G 2004 1

In klassischer Maltechnik greift Nava Astrachan (*1974) in ihrer Serie von sieben Pferdeporträts, betitelt mit Sunshine, Sandy, Sweetpea, Scarlett, Summer, Miss Rosenblum & Sue eine Bildsprache auf, welche sich an derjenigen gängiger Model-Fotos orientiert. Beim Studium diverser Pferdemagazine entdeckte die Künstlerin die Anwendung von für die Modeindustrie geprägten ästhetischen Codes, welche die Pferde als ‹weiblich› auswies. Der meist frontale Blick der Pferde unter langen Wimpern und/oder wehenden Haaren evoziert gemeinsam mit den jeweiligen Hintergrundslandschaften Klischeevorstellungen romantisch verklärter Sehnsüchte, wie jene nach authentischer Wildheit oder unberührter Jungfräulichkeit.

Berger Ruth G 2004 1

Ruth Bergers (*1947) Foto-Reihe erinnert an luxuriöse Kreuzfahrtreisen. Auf jedem der vier Lambda-Prints taucht aus dunkler Nacht, einer Fata morgana gleich, die Silhouette eines beleuchteten Schiffes auf. Man glaubt die schemenhaften Umrisse eines riesigen Ozeanliners zu erkennen. «E la nave va ...», wohin wohl, auf grosse Fahrt in unbekannte Gewässer? Fellinis Film klingt mit an.

Berthold Katharina G 2004 1

Katharina Berthold (*1973), noch Diplomschülerin (2004—2005) an der F+F, lässt in ihren Inkjet-Prints menschenleere surreale Welten entstehen, in welchen scharf konturierte architektonische Elemente, laborartige Maschinerien und Elemente, die uns vertraut scheinen, im schwerelosen Raum auf giftfarbene, molluske Schleimmassen zurasen. Verschiedenste hybride Formen manövrieren sich durch ein virtuelles System aus Unordnung, Destabilistation und Dysfunktionalität. Berthold kombiniert in den Prints fotografische Elemente mit digitalen 3d Eigenkonstruktionen.

Bringolf Maya G 2004 1

Maya Bringolf (*1969) webt ihre ausgreifenden Silikonnetze je nach Raumsituation und platziert filigrane Eingriffe, bei welchen unter vordergründig harmlosen Mustern der Totenkopf lauert. Wie die Beute im Fokus der Spinne, verfängt sich der Blick des Betrachters im Gewirr der wuchernden Netzformen. Die Konzeption zur Arbeit entstand während ihres Berlin-Aufenthaltes, wo sie in Anlehnung an Spiderman die Grosstadtmetropole — im übertragenen Sinne — von Netz zu Netz schwingend eroberte.

Barbara Brülisauer (*1975) durchstreift mit ihrem Fahrrad Städte und Vororte nach Motiven, die sie entweder mit der Film- oder der Fotokamera festhält. In ihren jüngsten Werken ist eine konzentrierte Auseinandersetzung mit Hecken, Sträucher, Bäume und anderen landschaftlichen Akzentuierungselementen feststellbar. Brülisauer wählt für ihre Aufnahmen meist klassische Ausschnitte, die das Motiv zu 2/3 den Vordergrund einnehmen lässt und keine Raumfluchten aufzeigen. Das Video Hecken wirkt wie eine bewegte Still-Aufnahme, die auf das leise Hin- und Her der vom Wind verwehten Sträucher fokussiert.

›Auf der Suche nach dem Bild einer Landschaft‹ erschafft Ralph Bürgin (*1980) mit Oelfarbe, Acryllack und Spray auf seinen Bildern vielschichtige Farbräume; jeder neue Farbauftrag eröffnet neue Horizonte und lässt alte verschwinden. Je länger die Arbeit am Bild fortschreitet, desto mehr rücken die anfänglichen Schichten in den Hintergrund, wobei bei der vollendeten Version trotzdem der Eindruck, die Arbeit könnte weiter fortgeführt werden, bestehen bleibt. Bürgin arbeitet nach einem Konzept der ständigen Umdeutungen, in welches er Möbelteile und Plastikplanen mit malerischen Fragestellungen integriert. Seine Werke basieren auf der Summe teils kontrolliert, teils zufällig entstandener und später überarbeiteter Möglichkeiten.

Cahen Robert G 2004 1

Robert Cahen (*1945) zählt zu den wichtigsten, international bekannten experimentellen Video- bzw. Filmkünstlern, der sich als einer der ersten in den frühen 70er Jahren mit dem elektronischen Bild beschäftigte. Cahens Erfahrungen mit Pierre Schaefers Schule für konkrete Musik und und seiner Arbeit beim französischen TV und Radio haben seine Filme und Videos mit geprägt. Charakteristisch in seinem Schaffen ist die spezifische Bedeutung von Wahrnehmungsbeobachtungen, in denen das Bild selbst und seine Evokationen, Gestik, Farbe und Zeitempfindungen eine wichtige Rolle spielen. Im DVD Paysage d‘Hiver, 2002, thematisiert der Künstler ähnlich einem Maler die Farbe weiss mittels Licht: Vom reinen Weiss zu Bläulichweiss, zum Tagwerden, zum Lichtspiel mit den Wolken. Das Weiss in all seinen Spielarten rhythmisiert den Film.

Derungs Walter G 2004 1

Der Titel OXI der im griechisch-türkischen Grenzbereich auf Zypern entstandenen Foto-Serie Walter Derungs‘ (*1970) heisst neugriechisch ‹Nein› und bezieht sich auf die derzeitige politische Situation auf der geteilten Insel. Die mit Lochkamera-Technik hergestellten Fotografien dokumentieren die Folgen dieser politischen Realität im Alltag der Bevölkerung, welche die Tatsache der Teilung auf der ihr eigenen Weise in den Alltag integriert hat.

Gadient Markus G 2004 1

Markus Gadient (*1958) pflegt einen permanenten Diskussionsprozess mit der Malerei und der Thematik der Landschaftsmalerei im weitesten Sinne. In seiner neuesten Bildserie aus dem Zyklus Wildenstein tauchen aus den abstrakten markanten schwarz oder grau gefärbten Flächen- und Raumstrukturen immer wieder erkennbare Motive, wie (Eichen-)baum, Eichblatt (Schloss Wildenstein verfügt über einen berühmten eindrucksvollen Eichenhain) oder diverse Verästelungen auf. Die sich öffnenden ‹Ausblicke› lassen den Betrachter in eine eigendynamische Welt versinken, mit der man in Dialog treten, sich von ihr distanzieren oder sich über sich selbst sinnierend zurücklehnen kann.

Gros Mireille G 2003

Mireille Gros (*1958) zeigt in der Regionale eine Reihe ihrer jüngsten Enkaustik-Bilder, bei denen Bienenwachs als Bindemittel für die Farbpigmente eingesetzt wurden. Auf zahlreichen Reisen, die Gros sowohl im Geiste als auch real getätigt hat, sammelt die Künstlerin Motive in Form von Zeichnungen, Malereien, Zeitungsausschnitten und Fotografien, welche mittlerweile 103 Bücher füllen. Die Landschaftsmotive in der Ausstellung umfassen sowohl Reisfelder, Seeblumen im Wasser, ‹Matterhörner› im Zen-Garten, auftrocknende Flüsse als auch in umgepflügte Flugplätze, die allesamt mit einem Enkaustikpinsel zeichnerisch in die Oberfläche ‹geschmolzen› und geritzt werden. Gros’ Bilder bergen eine langsame Zeitlichkeit in sich, die sich für Erzählungen ebenso öffnen, wie für ein poetisches ‹Sich Fallen-Lassen›.

Thomas Grüter/Barbara Meier (beide *1974) greifen in ihrer gemeinsamen Installation auf Aufkleber-Vogelbilder zurück, die sie in grösserer Anzahl als Schwarm über die Fenster der Eingangsglastür applizieren. Das Bild des einzelnen Vogels verwandelt sich im Schwarm zum scherenschnittartigen Ornament, welches je nach Tageszeit von aussen nach innen wirkt, oder umgekehrt. Eine Anspielung auch auf den Hitchcock-Klassiker Die Vögel.

Guitard Delphine G 2004 1

Mittels digitaler Methode erschafft sich Delphine Guitard (*1972) eine ‹Zwillingsschwester›, welche gemeinsam mit der Künstlerin in der Fotoreihe Faux-Semblants in verschiedenen Alltagssituationen abgebildet ist. Ein Spiel der Spiegelungen, welches die Aehnlichkeiten bzw. die Unterschiede aufgreift und gleichzeitig die Frage nach unserem eigenen Zwilling bzw. nach dem Anderen im Selbst sichtbar macht.

Die überdimensionierte Tierfigur und das Blatt von Edith Hänggi (*1968) werden direkt auf die Wand gemalt. Der Hase, dessen Formen nicht eindeutig dem eines Hasen entsprechen wollen, bringen den ersten Eindruck ins Schwanken. Handelt es sich hierbei um ein Comic- oder Fabelwesen? Wie ist das Verhältnis von dem hasenartigen Tier und dem dislozierten Futterblatt? Die Künstlerin wählt bewusst einfache Formen, um dabei unsere Wahrnehmungen und damit gekoppelten Interpretationen aufzurütteln.

Hunt Matthew G 2004 1

Matthew Hunt (*1967), derzeit in Basel ansässiger iaab-Stipendiat aus Australien, zeigt eine veränderte Version der vormals in Perth durchgeführten Arbeit Colourfield. Die Installation aus gebrauchten, aufeinander gestapelten Hifi-Lautsprechern mit einem Kurzwellen-Radioempfänger an der Spitze des Turmes, aus Gewächsen, die aus einzelnen Gemüseknollen gezogen werden und aus einer hängenden Schriftarbeit evoziert zahlreiche Interpretationsansätze und Verweise: So wie die Kurzwellen permanent und global gleichzeitig senden und empfangen, so nehmen die Pflanzen am wiederkehrenden Prozess der Photosynthese teil, die ebenso durch Aufnehmen und Abgeben charakterisiert ist. Das Auswuchern der Wurzel und Pflanzen versteht der Künstler auch als minikosmischen Vergleich zu den Ausuferungen der Landwirtschaft, die beispielsweise wertvolle Regenwälder vernichtet um Zuckerfelder anzubauen. Die zwei Sprachringe, welche die Spitze der Radioturm-Installation bilden erinnern sowohl an russische Schrift-Typographien als auch durch die übereinander gelagerten Ringstrukturen an Tatlins Turm der III. Internationale. Die Schriftwortlaute «Promised Land» und «Central Vanishing Point» verweisen auf utopische Ideologien, die Paradiese und ideale Lebenszustände anstreben und gleichzeitig wird durch «vanishing point» das flüchtige dieser Ideen, nebst Referenzen an die kunsthistorische Bedeutung des ‹Fluchtpunktes› angedeutet. Hunts konzeptuelles Experiment untersucht Vernetzungen, Zufälle und andere Kommunikationsformen, welche uns Menschen auf einer globalen Ebene verbindet.

Leus Marie Louise G 2004 1

Über eine grosszügige Wandfläche installiert Marie-Louise Leus (*1948) ihren ureigenen Kosmos gezeichnet auf Transparentpapier mit Bleistift, Farbstift und Leuchtstift: Im Himmel und auf Erden, 2002-2003. Ihr Zeichenvokabular spannt sich von kaleidoskopartigen Kreisen, Spiralwirbeln, mikro- oder makroskopischen Formen bis zu vielgestaltigen Gewölbearchitekturen. Der innehaltende Blick nach oben an spirituellen und religiösen Orten steht dabei im Mittelpunkt.

Mc Millan Kate G 2004 1

Kate McMillan (*1974), ebenso wie Matthew Hunt iaab-Stipendiatin aus Australien, hat speziell für die Regionale eine in Basel entstandene Arbeit produziert. Der Anstoss zu ihrer Arbeit ging von einem persönlichen Erlebnis aus, bei welchem sie miterlebte, wie jemand versuchte, sich von einer Brücke zu stürzen. McMillan vollzog in der fotografischen Aufnahme auf das Wasser, von der Brücke aus betrachtet, jenen existenzbedrohenden Moment nach. Das spärliche auf das Wasser fallende Licht und die sichtbaren Strömungen des Flusses geben der fotografischen Aufnahme eine bedrohliche Komponente. Der englischen Titel Undercurrent bringt sowohl die psychologische Gefährdung als auch die tatsächliche Strömung als Gefahrenquelle zum Ausdruck. Ergänzend zum Foto installiert die Künstlerin aus Karton gefertigte Steinelemente, die einen Verweis zur Flusslandschaft und der Unter-Wasser Perspektive geben. Ebenso integriert McMillan von Wollfäden umwickelte Äste, die durch ihre Oberflächenbehandlung eine neue Wertigkeit erfahren. Das kleine Foto des Tauchers, der sich im Wasser treiben lässt, vollendet die Installation wie eine Art Zitat oder ein hoffnungsvoller Ausblick.

Mehr Jeannette G 2004 1

Jeannette Mehr (*1974), im 2004 iaab-Stipendiatin in Helsinki/Espoo, malt ihre präzise für den jeweiligen Ort gerechneten Architekturkörper direkt auf die Wand. Die von der Künstlerin für die Regionale vorgeschlagene, akribisch ausgeführte Malerei bringt die individuelle Architektur beinahe zum verschwinden, zurück bleibt eine Form aus Farbfeldern, die eine Referenz an die geometrisch, konkrete Kunst wiedergibt.

Reichert Jens G 2004 1

Jens Reichert (*1967) verwendet für seine Skulpturen (Sperr-)Holz, Stoff, Leim, Lack, Pigment. Zwei Skulpturen-Ensembles, beide 2003 entstanden, sind im Kunsthaus Baselland zu sehen: 3 Sockelplastiken und 3 Förmchen (bolus) auf Brett. In den sog. Sockelplastiken ist der Sockel integrativer Teil der Skulptur, welches nicht zuletzt mittels einheitlicher Farbgebung — Ochsenblut — präzisiert ist. Durch die einheitliche Sockelgrösse und die darauf platzierten archaischen Gefässformen ist die 3-teilige Arbeit als ein zusammen gehörendes Werk lesbar. Auch die zweite Formenreihe, auf einem Brett an die Wand montiert zeigt drei archtypische, aus geometrischen Grundformen abgeleitete Gefässformen.

Wenger Peter G 2004 1

Peter Wenger (*1955) beschäftigt sich seit längerem mit zeitgenössischer japanischer Kultur und Kunst. Anlässlich eines mehrwöchigen Aufenthaltes in Japan entstanden eine Reihe neuer Werke, darunter auch das Projekt sandman. Ausgehend von der Kindergeschichte vom Sandmann, der Sand in die Augen streut, damit die Kinder besser schlafen können, kreierte Wenger eine mehrteilige Fotoreihe, bei der er das Motiv von einem der wenigen Sandstrände Japans und die darauf flanierenden, aus der Rückenansicht festgehaltenen Menschen mit dem Thema des Minutenschlafs verbindet. Die japanische Bezeichnung «Inemuri» umschreibt das «Anwesend sein und Schlafen», was sowohl das Motiv des im Zug schlafenden Menschen als auch die zurückgezogene Stimmung der Strandfotografien charakterisiert.

Wiederkehr Olivia G 2004

Mit dem Werk Kontaktaufnahme, 2002, von Olivia Wiederkehr (*1975) kreiert die Künstlerin ein malerisches Statement zur ihrer Feststellung, dass generell zu viel geredet, versprochen, behauptet und erklärt werde. Sie plädiert für Schweigen. Auf den Bildern: Zwei junge Leute sprechend, wartend, im Moment der Kontaktaufnahme?

Wolski Andrzej G 2004 1

Das grossformatige Bild 29. Juni 2003 von Andrzej Wolski (*1967) zeigt ein tanzendes polnisches Hochzeitspaar im Kreise der Hochzeitsgesellschaft. Als Basis diente ein Foto seiner eigenen Hochzeit, auf welchem die Konturen der abgebildeten Personen und Gegenstände nachgezeichnet worden sind. Die ähnlich einer Weisshöhung funktionierende Technik verfremdet das Bild und lässt die Situation unwirklich erscheinen.

Palla Ursula G 2004 1

Surprise: Ursula Palla (*1961) setzt sich in ihren Arbeiten mit Natürlichkeit und Künstlichkeit und der kollektiven Sehnsucht nach intakter Landschaft, Natur und Schönheit auseinander. Für die Surprise projiziert die Künstlerin Videosequenzen auf die Hausfassade, die einen mikrokosmischen Ausschnitt auf Pflanzen und Äste zeigen, durch die hindurch sich wiederkehrend Schmetterlinge bewegen. Was auf den ersten Blick wie eine Fassadenmalerei wirkt, wird schnell zum lebendigen Makrokosmos, vor dem der Betrachter, nunmehr klein geworden, sich wie ‹Alice im Wonderland› fühlt.