Brigitte Dubach
*1952
Sumiswald
CH
Fritz Hauser, Boa Baumann, Brigitte Dubach
Im Kopf
Klang-, Raum-, Lichtinstallation, 2022
Fritz Hauser, Boa Baumann und Brigitte Dubach gestalten eine Art begehbarer Kopf. Eine akustische und visuelle Welt aus Geräuschen und Tönen, Projektionen, Lichträumen, verschachtelten Klang- und Fantasiewelten. Eine unablässige, sich ändernde Folge aus assoziativen Bildern verbindet sich mit dem ganzheitlichen Raumkonzept. Eines, das die Perspektiven ständig neu erfindet und sich auch mit den parallel ausgestellten Dialogarbeiten auseinandersetzt.
Unterirdische Oase
Ich könnte aber auch, um mich etwas aufzumuntern,
in den unterirdischen Garten gehen, in die unterirdische Oase,
die ich seit vielen Jahren hege und pflege in mir.
Da gibt es Geheimnisse, geheime Heilkräfte und Rezepte,
um leben zu können und zu überleben.
Da gibt es geduldig wartende Gedanken, die mit ihren Blättern
leise rascheln, damit man sie nicht vergisst.
Da keimen und wachsen Idee, in unvorstellbarer Vielfalt, und
Farben, die sich gegen jede Mutlosigkeit zu wehren verstehen.
Eigentlich kann ich auch zugeben, dass diese Oase nur ein
Hirngespinst ist von mir, eine kleine Zelle in meinem Kopf,
in der ich meditieren und neue Möglichkeiten testen kann.
Es ist eine ummauerte Stille, ohne ein einziges Heiligenbild.
(Werner Lutz)
früher als gestern
nicht erst gestern, schon viel früher – habe ich aus den farb-folien rechtecke zugeschnitten, sie in filterrahmen gelegt, bin die leiter hochgestiegen und habe sie in die scheinwerfer-halterungen eingeschoben.
licht und farben für das geschehen auf der bühne - wechselnde emotionen, magische momente, sprechende, singende, tanzende, musizierende menschen.
durch licht und farben gestaltete, sich verändernde räume – vergänglich und verschwunden im dunkel der nacht.
die vorstellung im kunsthaus beginnt mit der morgendämmerung.
mit der kraft der sonne, noch einmal die farben aufleben lassen.
das tageslicht und die schräg stehende wintersonne malen wandernde bilder in den raum.
mit der untergehenden sonne verschwinden die farben im dunkel der nacht, ohne spuren zu hinterlassen. erinnerungen an die wahrgenommenen farben.
(brigitte dubach)
Biografie
Nach verschiedenen Aus-und Weiterbildungen in den Bereichen Tanz- und Bewegungstheater, einem mehrjährigen Aufenthalt in Kolumbien sowie einem Studium an der Universität Basel entdeckte Brigitte Dubach das Medium Licht für sich. Angeregt durch ihre eigene Biografie, begleitete sie mit Farbe und Licht über viele Jahre hauptsächlich Bühnenprojekte von tanzenden Menschen. Geboren und aufgewachsen im Emmental, lebt die Lichtdesignerin heute in Basel. Als Tontechnikerin beim Radio SRF begegnete ihr bei einem Hörspielprojekt Fritz Hauser. Seither verbindet sie mit ihm und dem Architekten Boa Baumann eine langjährige spartenübergreifende Zusammenarbeit.
Nebst etlichen Bühnenprojekten entstand u. a. 2012 im Kunsthaus Zug das Klanghaus Zug. Im Sommer 2018 war Brigitte Dubach verantwortlich für die Lichtregie der verschiedenen Uraufführungen von Fritz Hauser als Composer in Residence am Lucerne Festival. Auch die zwei Soloprogramme von Hauser, Spettro und Trommel mit Mann, begleitet sie mit subtilem und stimmigem Licht. Für das Kunsthaus Baselland hat Dubach eine umfassende Farb- und Lichtcollage konzipiert, welche die Gesamtkomposition von Raum, Sound/Klang und Werken zu verdichten vermag.